Warum muss ein Spiel 90 Minuten dauern?

Egal in welchem Spiel in der Frühjahrsrunde, der SV Saldenburg kassiert einfach zu viele Tore in der Schlussphase. Angefangen von Schönberg, über Klingenbrunn bis hin zu Thannberg hat man gefühlte zehn Punkte in der Schlussviertelstunde verschenkt. Brennend und voller Vorfreude erwartete man an diesem Sonntag den FC Thannberg zum Derbyklassiker. Die Saldenburger waren gewarnt vor den Gästen, die am Freitagabend die SpVgg Zwieselau mit 12:0 abfertigten.

Saldenburg fand gut ins Spiel. Einen schnellen Angriff über Feichtmeier, Wasmeier, Weber und Dullinger konnte Thannberg gerade noch im Strafraum klären. Nach diesem Auftakt drehten die Gäste auf und kamen viel besser ins Spiel. In der 19. Minute drückte Kapshammer das Leder über die Linie, nachdem Blüml den Zweikampf gegen Wasmeier nach einer guten Freistoßflanke gewann.

Thannberg spielte anschließend so wie es der Tabellenplatz widerspiegelt. Nach einer Ecke und Kopfballabwehr Richtung Strafraumlinie visierte Thannbergs Schon nur das Quergebälk an. Der nächste Angriff über links hätte eigentlich das 0:2 nach sich ziehen müssen, doch der Ex-Saldenburger Havlicek drosch den Ball aus gut zehn Metern ca. 5 Meter über das leer stehende Tor. Pfoser Martin hatte in der Folge das 1:1 auf dem Kopf. Nach einem Eckball ging sein Kopfball nur knapp über die Latte.

In der 45. Minute gelang den Saldenburgern der Ausgleich, nachdem die Gäste sehr verschwenderisch mit den eigenen Chancen umgingen. Wagner Jan wurde im Strafraum in einer umstrittenen Situation zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Feichtmeier trocken rechts unten. Der Schiedsrichter beendete danach sofort den ersten Durchgang.

Halbzeit!

Die Leistung des SVS musste sich im zweiten Durchgang deutlich steigern, da es außer den ersten fünf Minuten nicht viel Positives zu berichten gab. Die Ansprache des Trainers nahm sich die Mannschaft wohl zu Herzen, denn vom ersten bis zum elften Mann war jetzt richtig Kampf und Leidenschaft in den Zweikämpfen. Die Manndecker um Behringer, Klessinger und Gsödl standen den Schlüsselspielern des Aufstiegsreleganten eng auf den Füßen und spielten eine super Partie. Hin und wieder musste Hartl Philipp dennoch die Situation entschärfen.

Sainburg hielt gut dagegen und kam durch Wasmeier zu einem Distanzschuss, der übers Tor ging. Einen weiteren Freistoß von ihm pflückte der Gästetorwart aus dem Torwarteck runter. Ein weiterer Konter über rechts wurde vom SVS etwas zu unpräzise zu Ende gespielt, sodass Pfoser einen Schritt zu spät kam. Durch viele Fouls und Nickligkeiten, bei denen häufig auch verbal die Gefechte geführt wurden, zückte der Unparteiische Fischer Lukas vom TSV Lindberg insgesamt zehn gelbe Karten zu gleichen Teilen verteilt.

Dann brach die gefürchtete Schlussviertelstunde an, bei der man schon so häufig ein punkteraubendes Gegentor kassierte. Zwar setzte man nur noch selten Nadelstiche nach vorne, aber in der Defensive werkelte man mit Mann und Maus um jeden Ball. Zwei Minuten vor dem Ende der bittere Nackenschlag. Nach einer Ecke setzte sich Ex-Saldenburg-Legionär Havlicek im Kopfballduell gegen Oriola durch und köpfte im Fünfmeterraum zum entscheidenden 1:2 ein.

Die Zuschauer, welche die SVS-Burschen in jeder umstrittenen Situation als zwölfter Mann lautstark unterstützten, waren entsetzt vom späten Gegentreffer. Die Moral der Dreiburgenländer war gebrochen und so blieb eine mehr als engagierte Leistung wiederholt unbelohnt.

Am kommenden Sonntag um 15 Uhr spielt man das letzte Heimspiel der Saison gegen die SpVgg Zwieselau, die aufgrund des Herzogsreuter 3:2 Erfolges gegen Hohenau II auf den Vorletzten Platz abgerutscht sind. Will man die drei Punkte zuhause lassen, muss man die Leistung endlich mal über 90 Minuten beibehalten.

Tore:

0:1 Kapshammer Marco (19. Min.)
1:1 Feichtmeier Nico (45. Min./FE)
1:2 Havlicek Pavel (88. Min.)

Aufstellung:

Hartl Philipp - Hantke Dominik, Klessinger Simon, Behringer Johannes - Pfoser Martin, Gsödl Markus, Dullinger Manuel, Wagner Jan, Wasmeier Thomas, Weber Anton - Feichtmeier Nico
Ersatz: Frasch Dimitrij, Oriola Yusuf, Stecher Alex